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Update 19.03.

Nach einer unschönen Situation heute, muss ich mich leider doch nochmal zum Thema Corona und einigen Entwicklungen dadurch äußern.

Überall im Land wächst die Solidargemeinschaft, Nachbarn helfen einander, unterstützen sich. Das ist absolut großartig! Die Menschen lernen endlich, ein bisschen aufeinander aufzupassen, sich zu kümmern.
Aber es gibt auch die andere Seite. Eine Seite, die wir und unsere KollegInnen überall in Deutschland beobachten. Kinder/Teenies mit 4-5 Hunden an der Leine. Okay, eigentlich Menschen jeden Alters. Anzeigen und Angebote ( mit und ohne Entgelt) für Hilfe in der Hundebetreuung, gerichtet an Menschen in Quarantäne, oder an jene, welche sich jetzt aufgrund einer Vorerkrankung zurück ziehen müssen um sich selbst zu schützen.
Von der Grundidee sind diese Angebote toll, man möchte sich gegenseitig unterstützen. Trotzdem bitten wir Berufs-Gassigänger alle Hundehalter gut zu überlegen, wem und unter welchen Umständen ihr jemandem euren Hund in die Hand drückt.
Ich habe heute einen unserer Stammkunden mit einer Hundebissverletzung ins Krankenhaus gebracht. Der angreifende Hund war mit einer ‚helfenden‘ Person unterwegs, der Kontakt der Hunde eskalierte und es kam zur Beisserei. Ich war selbst nicht anwesend, aber nachdem mein Kunde die Situation geschildert hatte, wurde deutlich dass die ‚helfende Person‘ offenbar über nur wenig Erfahrung verfügte und kaum ‚Zugriff‘ auf den Hund hatte.

Wir – und unsere Kolleginnen und Kollegen – machen jeden Tag nichts anderes, als Hundegruppen zu führen und zu beschäftigen, (schwierige) Einzelhunde auszulasten, in dem Zusammenhang Situationen einzuschätzen, entsprechend zu agieren, reagieren, deeskalieren. Wir bilden uns entsprechend weiter, besuchen Seminare und Vorträge, tauschen uns untereinander aus. Die meisten von uns mussten für eine Gewerbeanmeldung zunächst eine Schulung samt Prüfung vor dem örtlichen Veterinäramt ablegen.
Grundsätzlich vorhanden ist bei allen jede Menge Erfahrung, eine Betriebshaftpflichtversicherung, eigenes Equipment und die Möglichkeit für die Hundehalter die entstehenden Kosten steuerlich abzusetzen. ( Kein Dogwalker dürfte übrigens aufgrund der aktuellen Lage die Preise erhöhen, manche senken, manche bieten Sonderservices zu regulären Preisen an )

Da zur Zeit aber mehr Dinge zu beachten sind als die reine Hundebetreuung, hat sich nahezu jeder Dogwalker und jede Hundepension mit entsprechenden Behörden in Verbindung gesetzt um sich über Hygienebedingungen und empfohlene Vorgehensweisen zu informieren und das bereits vorhandene Wissen zu erweitern.
Die meisten von uns bieten ausdrücklich auch die Betreuung von Quarantäne-Hunden an, haben sich entsprechend vorbereitet und ausgestattet.

In Österreich haben gewerbliche Gassigänger und Hundepensionen inzwischen eine Sondergenehmigung für Quarantäne Bereiche, um die Hunde dort betreuen zu können und um Menschen in Systemrelevanten Berufen unterstützen zu können.

Darum nochmals der Appell der Berufsgassigänger: Solltet ihr Hilfe bei der Hundebetreuung benötigen, drückt euren Hund nicht jedem in die Hand, vor allem keinen Minderjährigen. Es fehlt an Erfahrung, an Versicherungsbackup, an Equipment. Spätestens wenn mehrere Hunde im Spiel sind, ist das Risiko nicht zu unterschätzen.
Ich wechsel bei meinem Auto auch selbst die Reifen, aber für Bremsen und Co gehe ich zum Fachmann.

Ganz nebenbei tut ihr euch und dem Dogwalker etwas Gutes. Jeder kann die Ausgabe, wie gesagt, absetzen.
Und landesweit gehören Dogwalker und Hundepensionen zu den in den Medien immer wieder erwähnten, gefährdeten kleinen Unternehmen, da durch Kurzarbeit, Homeoffice und die ausfallende Urlaubszeit Kunden und Aufträge wegbrechen.
Unsere Kunden – und auch die der Kollegen und Kolleginnen – unterstützen ‚ihren‘ Walker wo sie nur können ( danke dafür 😍), da wir ‚danach‘ wieder für den normalen Alltag gebraucht werden. Trotzdem kämpfen Berufs-Hundemenschen gerade ums Überleben.

Ihr wollt euren Hund trotz Krise ausgelastet und glücklich haben? Euren Hund und euch selbst dabei möglichst wenig gefährden? Schmeißt Google an und sucht nach den Begriffen ‚Dog walking Service‘ ‚Gassiservice‘ ‚Hundebetreuung‘ und ähnlichem.

😘

Aktuell ist das Thema ‚Corona/Covid19‘ nicht mehr weg zu denken. Wir haben in den letzten Tagen viele Fragen dazu gestellt bekommen, allen voran: ‚Kommt ihr auch, wenn wir in Quarantäne müssen?‘ Und ‚Kann unser Hund übertragen?‘

Gerade Hundemenschen wird empfohlen vorzusorgen, damit die Fellnase auch dann raus kommt, wenn die Menschen es aus Sicherheitsgründen nicht dürfen.

Ich habe dazu mit unserem Veterinäramt gesprochen. Ja, wir – oder auch eure Nachbarn, Freunde, Bekannte, andere Helfer – dürfen den Hund bewegen und beschäftigen, auch wenn die Menschen unter Quarantäne stehen. Es müssen natürlich bestimmte Vorkehrungen getroffen werden. Der Hund sollte ohne Kontakt zum Menschen übergeben werden. Dh vor der Tür /dem Haus angebunden werden und dann übernimmt der Helfer, wenn die Besitzer wieder im Haus sind. Man sollte eine eigene Leine dabei haben, die man ohne viel Kontakt am Halsband Geschirr befestigen kann. Der aktuelle Stand ist, dass der Hund selbst nicht als Überträger funktioniert. Trotzdem sollte man die Hygienemaßnahmen beachten. Natürlich gehört nicht dazu den Hund in Desinfektionsmittel zu baden! Aber: Hände waschen nach dem Spaziergang, währenddessen nicht im eigenen Gesicht herumfummeln und nicht am Hund lecken 😉 

Solltet ihr unter Quarantäne gestellt werden, haltet euch bitte daran. Auch wenn ihr vllt nicht zu den Menschen gehört, die aufgrund von Vorerkrankung oder Alter zur gefährdeten Gruppe gehören, euer Nachbar, eure Verwandten, Menschen vom anderen Ende der Straße sind vielleicht gefährdet. Vielleicht ist es für euch nicht schlimmer als ein grippaler Infekt, für andere würde eine Infektion aber gravierende Folgen haben. Manche denken dann: gut, gehe ich halt Nachts mit dem Hund raus…. Auch Nachts gelten die Quarantäneauflagen. Zum Schutz der anderen. Ein Verstoß dagegen kann Geld- und Freiheitsstrafen bedeuten.

Haltet euch dran, sorgt dafür das eure Fellnase versorgt ist und wenn ihr niemanden habt der kommt und übernimmt, ruft uns an  Wir sind vorbereitet und entsprechend ausgerüstet. In enger Absprache versorgen wir euren Hund, lasten ihn aus und bringen ihn wieder zu euch zurück. Natürlich ohne ‚Corona-Aufschlag‘ zu den üblichen Konditionen. Wenn es uns möglich ist, erledigen wir auch kleinere Einkäufe für euch, damit die Anzahl der Kontaktpersonen möglichst gering bleibt.